Warum du Pilze nicht einfach "nach Foto" bestimmen solltest
Viele Menschen starten mit einem Pilzfoto und fragen sich: Kann man das essen? Klingt simpel – ist aber einer der gefährlichsten Irrwege. In diesem Artikel zeige ich dir, warum Bilder keine sichere Grundlage für Pilzbestimmung sind – und was du stattdessen brauchst.
1. Ein Foto zeigt nur eine Perspektive
Ein einzelnes Bild – egal ob aus einem Buch, einer App oder dem Internet – zeigt immer nur eine Ansicht. Damit fehlt fast immer das Entscheidende:
- Wie der Pilz von unten aussieht
- Ob er Verfärbungen zeigt
- Wie das Fleisch im Anschnitt reagiert
- Ob er riecht – und wie
- Wie fest oder weich er ist
Der Punkt ist: Auf einem Bild müssten alle relevanten Merkmale sichtbar sein – und das ist mit einem einzelnen Foto fast nie möglich.
Deshalb gilt: Nicht Bilder vergleichen – sondern Merkmale erkennen.
2. Pilze verändern ihr Aussehen
Ein und derselbe Pilz kann je nach Alter, Standort, Feuchtigkeit und Licht komplett anders wirken. Junge Exemplare sind oft kugelig, alte zerfasert oder verfärbt. Der gleiche Steinpilz sieht im feuchten Buchenwald anders aus als im trockenen Kiefernwald.
Und selbst dann: Pilze kommen nicht vom Fließband. Zwei Exemplare derselben Art können ganz unterschiedlich aussehen – selbst nebeneinander im selben Wald.
Heißt: Selbst wenn das Foto gut wäre – du wüsstest nicht, ob dein Pilz genauso aussieht.
3. Verwechslungsgefahr durch ähnliche Arten
Viele gefährliche Pilze imitieren essbare Arten beinahe perfekt. Immer wieder genannt wird der grüne Knollenblätterpilz im Vergleich zu Wiesenchampignons.
Wichtig: Champignons sehen ganz anders aus – aber nur, wenn man die Merkmale kennt. Wer sich nur auf Fotos verlässt, sieht oft nur „weiß mit Hut und Lamellen“ – und das kann tödlich enden.
4. Was du stattdessen brauchst: ein System
Pilzbestimmung funktioniert nicht über Vergleich – sondern über Einordnung.
Du brauchst ein System, das dir zeigt:
- Zu welcher „Pilzfamilie“ gehört der Fund?
- Welche Merkmale sind relevant?
Welche tatsächlichen Verwechslungspartner gibt es – und wie unterscheidest du sie von deinem Fund?
Genau das bekommst du in meinen Kursen. Dort lernst du die SAI-Methode
Dort lernst du die SAI-Methode:
- System – Pilze einordnen
- Analyse – Merkmale erkennen
- Identifikation – Pilze sicher bestimmen
Fazit: Fotos allein reichen nicht. Wer Pilze sicher bestimmen will, braucht ein durchdachtes System – das auch im Wald funktioniert, ohne Buch und ohne App.
Zum Mini-Kurs: Essbar oder giftig?
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